Espresso-Geschmack

Der Einfluss von Mahlgrad, Bezugszeit und Temperatur auf den Espresso-Geschmack

Espresso ist nicht nur ein Getränk, sondern eine Kunstform. Jeder, der schon einmal bei espresso36 war, weiß, dass hinter jedem Schluck eine Geschichte und eine Leidenschaft steckt. Aber wusstest Du, dass der Geschmack Ihres Espressos maßgeblich von drei Faktoren beeinflusst wird: dem Mahlgrad, der Bezugszeit und der Temperatur? Lass uns tief eintauchen und diese Faktoren genauer betrachten.

1. Mahlgrad

Der Mahlgrad des Kaffees ist entscheidend für die Extraktion der Aromen. Ein zu feiner Mahlgrad kann dazu führen, dass der Espresso überextrahiert wird, was einen bitteren Geschmack zur Folge hat. Ein zu grober Mahlgrad hingegen kann zu einer Unterextraktion führen, wodurch der Espresso sauer schmeckt. Bei espresso36 empfehlen wir, mit dem Mahlgrad zu experimentieren, bis Du den perfekten Geschmack für Deinen Gaumen gefunden hast.

Mahlgrad

2. Bezugszeit

Bezugszeit

Die Bezugszeit, also die Zeit, in der das heiße Wasser durch das Kaffeemehl fließt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Aromenextraktion. Eine ideale Bezugszeit für Espresso liegt zwischen 25 und 30 Sekunden. Eine zu kurze Bezugszeit führt zu einem schwachen und unterextrahierten Espresso, während eine zu lange Bezugszeit den Kaffee bitter macht.

3. Temperatur

Die Temperatur des Wassers beeinflusst die Extraktion der Aromen und Öle aus dem Kaffeemehl. Das ideale Temperaturspektrum für Espresso liegt zwischen 89°C und 96°C. Zu heißes Wasser kann die Bohnen verbrennen und einen verbrannten Geschmack erzeugen, während zu kühles Wasser nicht alle Aromen optimal extrahiert.

Temperatur

Fazit

Die Kunst eines perfekten Espressos liegt in der Balance dieser drei Faktoren. Bei espresso36 verstehen wir diese Kunst und bieten Dir nicht nur exzellente Kaffeebohnen, sondern auch die Expertise, um den besten Espresso zu kreieren. Besuche uns, probiere  unsere Sorten und lass Dich von der Qualität überzeugen. Und wenn Du noch Fragen zu Mahlgrad, Bezugszeit oder Temperatur hast, sind wir immer für Dich da, um Dir zu helfen.

Barista1-espresso36

Baristakurse bei espresso36

Der espresso36 Barista Basic Kurs richtet sich an alle, die immer schon wissen wollten, wie man einen perfekten Espresso, Cappuccino oder Café Crème mit der Siebträger-Espressomaschine zubereitet. In rund 4 Stunden erkläre ich die Basics für die professionelle Zubereitung von Kaffeespezialitäten. Jeder der 4 – 6 Teilnehmer erhält eine individuelle Anleitung direkt an der Maschine. Es ist auch möglich sein eigenes Equipment von zuhause mitzubringen.

Die Kurse finden in meinen Räumlichkeiten in der Wassergasse 10 in Schlüchtern statt.

Zur Buchung

 
  • Was macht einen perfekten Espresso aus?
  • Welche Möglichkeiten der Einstellungen habe ich bei der Espressozubereitung?
  • Woran erkenne ich Fehler und was kann ich dann tun?
  • Wie wird Milch richtig aufgeschäumt und was brauche ich für Latte Art?

Was macht einen guten Espresso aus?

Seit 1998 überwacht das “Istituto Espresso Italiano” (IEI) die Qualität des italienischen Espressos. Dabei wurden nach langen Testreihen sensorische und qualitative Kriterien festgelegt. Dabei sind verschiedene, wichtige  Parameter definiert worden:

  • Kaffeemenge: 7g +/-0,5g
  • Brühtemperatur: 88°C +- 2°C
  • Brühdruck: 9bar +/-1bar
  • Brühzeit: 25 Sekunden +/- 5 Sek.
  • Menge in der Tasse: 25ml +/- 2ml

Diese Angaben definieren den typisch italienischen Espresso. Da der Espresso aber in der ganzen Welt getrunken wird, sind diese Angaben mittlerweile sehr aufgeweicht worden. Die Kaffeemenge variiert dabei von 7 – 22g sodaß man hier weniger von Definition als von “erlaubt ist was schmeckt” sprechen kann.

Eigentlich ist es wie immer, es gibt unendlich viele Möglichkeiten und die Definition des IEI betrifft den klassischen, italienischen Espresso, der immer einen gewissen Anteil an Robustakaffee enthält und tendenziell eher etwas dunkler geröstet wird. Man erhält Armomen von dunkler Schokolade, er schmeckt manchmal hölzern, erdig, gerne aber auch nussig und mit einer ganz leicht fruchtigen Note ohne dabei auch nur im entferntesten sauer zu sein. Man kann auch nicht sagen, dasder Kaffee aus einer bestimmten Region, einem bestimmten Anbaugebiet, von einer bestimmten Plantage immer gleich schmeckt. Denn jede Rösterei wird ihn anders verarbeiten. Die meisten Kaffees sind Blends, als Mischungen aus mehreren Sorten aus aller Welt. Hier ist das Ziel, dass der Kaffee eine möglichst gleichbleibende Qualität und Geschmack hat.

Was ich persönlich nicht mag und auch nicht verstehe ist es, dass viele Röster und Baristaschulen eigene Definitionen festlegen und diese dann als unumstößlich ansehen. Oder wenn es in einer Espressobar keinen Zucker für den Espresso gibt, weil man dort der Meinung ist, dass man das nicht darf. Ich verbiete denen ja auch nicht, ihren sauren Espresso zu trinken, obwohl ich ihn nicht mag.

Siebträger Espressomaschine

Der klassische italienische Espresso wird mit einer Siebträger-Espressomaschine zubereitet. Dafür verwendet man die typischen italienischen Espressoröstungen. Sie sind gleichzeitig die Basis für alle Kaffeespezialitäten mit Milch, wie Cappuccino oder Latte Macchiato. In meinem Online-Shop findet man darüber hinaus eine Auswahl an sortenreinen Kaffees, den sogenannten Single Origins, die sich für die Zubereituzng von Espresso ebenfalls anbieten. 

Die Kombination von Siebträger-Espressomaschine und Kaffeemühle in der Küche garantiert noch keinen perfekten Espresso. Es ist die 5M-Formel, die das Geheimnis der perfekten Espresso-Zubereitung ausmacht:

  • Mischung – Kein guter Kaffee ohne gutes Ausgangsprodukt, dem Rohkaffee. Die Auswahl der Sorte und Qualität spielen eine entscheidende Rolle. Als Endverbraucher hast du in der Regel wenig Einfluss auf diese Auswahl und musst dabei auf die Angaben der Importeure und Röster vertrauen. Im nächsten Schritt, der Röstung, kommt es auf die perfekt auf die Bohne abgestimmte Röstung an. Viele Qualitätshersteller rösten die Sorten getrennt und kreieren ihre Mischung erst im nächsten Schritt. So können die individuellen Eigenschaften der Rohbohnen bei der Röstung beachtet werden. Gerösteter Kaffee ist nur begrenzt haltbar. Die meisten Röster geben 12-24 Monate als MHD an. Der Kaffee darf aber auch nicht zu frisch genossen werden, meist wird von einer Phase des “Ausgasens” von ca. sieben Tagen gesprochen. In diesem Zeitraun geben die gerösteten Bohnen viel CO2 ab. All das macht die gewählte Mischung aus.
  • Mensch – Da es sich bei der klassischen Zubereitung eines Espressos nicht um einen vollautomatischen Vorgang handelt, haben wir wesentlichen Einfluss  auf das Ergebnis. Der Siebträger sollte sauber, die Maschine richtig vorgeheizt und der frisch gemahlene Kaffee ordentlich verteilt und verdichtet (getampt) sein. Auch spielt die Auswahl der richtigen Tasse und deren Vorbehandlung eine Rolle, die richtige Tasse ist gut vorgewärmt und etwas dicker. Stimmt ein Parameter nicht, kann sich dies negativ aif das Ergebnis auswirken. Sie sollten ein Auge auf alle Faktoren haben unbd das Ergebnis prüfen bzw. beurteilen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen können. Je sorgfältiger und bedachter man an die Kaffee- bzw. Espressozubereitung herangeht, desto besser wird  das Ergebnis. Die Zubereitung des perfekten Espresso lernt man nicht von jetzt auf gleich. Es bedarf etwas Zeit und Übung bis man die notwendige Erfahrung im Umgang mit der Bohne gesammelt hat. 
  • Mahlgrad – 90% der Zubereitung wird in der Mühle entschieden. Das Mahlen des Kaffees nimmt in jedem Fall eine zentrale Rolle im Zubereitungsprozess ein – der Mahlgrad muss einfach stimmen. Ist das Pulver zu grob gemahlen, läuft das Wasser zu schnell durch das Kaffeepulver und es kommt zu Unterextraktion. Bei zu feinem Pulver entsteht zu schnell ein zu lange Durchlaufzeit mit der Folge einer Überextraktion. In der Praxis wird häufig versucht, einen nicht optimalen Mahlgrad beim Tampen zu korrigieren. Mit einer guten Mühle, welche das Kaffeepulver zudem auch noch schonend behandelt, also nicht zu sehr erhitzt, ist das nicht notwendig. Die Prüfung und ggf. Anpassung des Mahlgrades sind regelmäßig, bei zum Beispiel Wetteränderung (Luftfeuchtigkeit) sinnvoll und notwendig.
  • Menge – Mit der optimalen Menge ist in erster Linie die richtige Menge Kaffeepulver gemeint. Dabei kommt die Menge aber auch auf die Größe des verwendeten Siebs an. Es gibt Siebe für einen Espresso und für zwei Espresso. Die Füllmengen reichen dabei von 6g bis zu 24g. Meine Empfehlung ist es, das Sieb immer voll zu machen, d.h. beim Mahlen darauf zu achten, das einer kleiner Hügel entsteht, der dann beim Verteilen die Menge “gestrichen voll” ergibt und dann getampt wird.Wenn ich in ein sehr großes Sieb, wie sie z.B. oft bei bodenlosen Siebträgern mitgeliefert werden zu wenig gemahlenen Kaffee gebe, besteht ein Abstand zwischen der Oberfläche des Kaffees und des Brühsiebes. Dadurch verwirbelt der Kaffee, es entsteht “Channeling” und der Kaffee läuft vermutlich zu schnell durch, obwohl der Mahlgrad vielleicht sogar richtig eingestellt ist. Also: wenn ich einen Espresso mit 19g zubereiten will, verwende ich ein 14g-Sieb, klingt komisch, ist aber so cum es mit den Worten von Peter Lustig zu sagen. Eine Waage ist beim Erlernen dieser Fähigkeit natürlich hilfreich, aber im Grunde nicht notwendig.
  • Maschine – zur Zubereitung eines guten Espresso braucht man natürlich auch die richtige Maschine – optimal ist eine klassische Siebträger-Espressomaschine, welche die richtige Brühwassertemperatur von ca. 90°C und einen Druck von ca. 9bar zur Verfügung stellt. Jede Maschine bzw. Brühgruppe hat ihre Eigenarten, mit der Zeit und wachsender Erfahrung lernt man diese kennen und stellt sich darauf ein. Neben den technischen Vorraussetzungen spielt auch die Sauberkeit der Maschine eine wesentliche Rolle. In der Gastronomie erfolgt die gründliche Reinigung der Brühgruppe und der Gehäuseteile täglich, so dass sich keine geschmacksverändernden Rückstände abseten können. Das verwendete Wasser hat ebenfalls einen großen Einfluss auf den Geschmack des Kaffees, aber auch auf die Lebenserwartung der Maschinen. Mit der Veränderung des Härtegrades des Wassers, verändert sich auch der Geschmack. Eine Wasseraufbereitung ist in fast jedem Fall zu empfehlen.  

MEINE ERFAHRUNG... FÜR DEINEN KAFFEE-GENUSS

MEINE ERFAHRUNG... FÜR DEINEN KAFFEE-GENUSS

Erhalte die Qualität Deines Espressos durch regelmäßige Pflege und Wartung. Am besten tauschst Du Verschleißteile wie Dichtung der Brühgruppe und Duschensieb regelmäßig aus. Service und Wartung von ECM und Profitec Espressomaschinen ? Ich übernehme das! espresso36 repariert und wartet alle Espressomaschinen. Auch Ascaso, Vibiemme, Rocket, Bezzera oder alle anderen Hersteller - Du hast ein Problem, ich die Lösung.

DIE TÄGLICHE PFLEGE

Natürlich erhält eine täglich durchgeführte Pflege nicht nur die Funktionalität Deiner Espressomaschine. Auch die Lebenserwartung der Maschinen wird deutlich verlängert. So schiebst Du die Wartungszyklen Deiner Espressomaschine weiter hinaus. Ich empfehle täglich eine kurze Rückspülung durchzuführen. Setze dazu das bei den meisten Geräten mitgelieferte Blindsieb ein. Anschließend entfernst Du die Kaffeereste an der Brühgruppe mit einem Lappen oder einer Bürste. Zum Schluß setzt Du den gereinigten Siebträger wieder ein. Vor allem so empfindliche Lebensmittel wie Milch sollten sorgsam behandelt werden. Befreie die Dampflanze nach dem Aufschäumen durch einen kurzen Dampfstoß von Milchresten. Danach wischst Du sofort mit einem frischen, nassen Tuch nach. Verhindere dadurch, das Milchreste bis in den Kessel zurückgesaugt werden. Die Funktionalität der Dampfdüse bleibt erhalten. Danach wischst Du die Oberfläche des Gehäuses mit einem feuchten Tuch ab und befreist sie so von Kaffee und Milchresten.

REINIGUNG UND WARTUNG

Die Wartung von ECM, Profitec, VBM Vibiemme, Rocket, Bezzera, Quickmill und allen anderen Espressomaschinen mit klassischer Faema E61 oder integrierter Ringbrühgruppe beinhaltet zunächst den Austausch der Brühkopfdichtung. Ich tausche außerdem das Duschensieb und verschiedene Ventile und Dichtungen. Abschließend reinige ich die Brüheinheit gründlich. Ich führe ausserdem immer auch eine Entkalkung des Kessels durch. Natürlich übernehme ich auch die Wartung und Reparatur von Espressomaschinen mit Ringbrühgruppen und auch von Geräten mit Thermoblock wie z.B. Ascaso, GRAEF, Quickmill oder anderen.